
Auf geht's zu meiner letzten Etappe auf der Saalehorizontal.
Am 10. Mai 2013, einen Tag nach Himmelfahrt, musste ich meine Wanderung auf der Saalehorizontale in Neuengönna beenden. Etwas mehr als zwanzig Kilometer fehlten mir, um die Schleife in Jena zu schließen. Am vergangenen Dienstag, dem 11. November 2014, konnte die letzte Strecke des Rundweges gehen.
Der erste Blick am Morgen aus dem Fenster bestätigte den Wetterbericht vom Vortag – Nebel wohin das Auge schaut. Jena liegt in einem Talkessel und ich will auf die Höhe. Da scheint vielleicht doch die Sonne. Außerdem regnet es nicht. Das ist doch für’s Wandern viel wichtiger.
Frohen Mutes ging ich los.
Mein Schwager Siggi brachte mich von Jena zum Ausgangspunkt meiner heutigen Tour nach Neuengönna. An der Kirche war für mich heute Start. Das Gotteshaus war auch in Nebel gehüllt.
Auch die Pferde auf der Koppel nahe Neuengönna waren nur schemenhaft zu sehen.
Der Weg nach oben war schlammig und rutschig. Aber das war mir immer noch lieber als auf geteerten Wegen zu gehen. Ich hatte gehofft, dass sich doch bald die Sonne zeigt, aber zunächst musst ich durch den Nebel stapfen. Ich versuchte, auch dieser Situation einen Reiz abzugewinnen.
Ich bin nun schon weit oberhalb des Saaletales, aber der Nebel zeigt mir immer noch diese Bilder. Man kann nun schon die Sonne erahnen. Ist das nicht wunderbares Schauspiel? Mir hat es gefallen.
Bald erreichte ich einen Rastplatz am Jägersberg. Der Tisch und die Bank waren noch nass vom Nebel, aber um einen warmen Tee zu trinken und ein belegtes Brot zu essen kam mir der Platz gerade recht, zumal die Sonne sich doch noch gegen den Nebel durchsetzt.
Bald ist das kleine Dorf Closewitz erreicht. Unterhalb des Dorfes verläuft die Saalehorizontale. Hie fand ich auch eine Bank, die zum Rasten einlud. Ich nahm den Rucksack von den Schultern und machte es mir auch der Bank bequem. Der heiße Tee, den mir meine Schwägerin mit auf den Weg gab, tat mir gut.
Das ist das kleine Dorf Closewitz, genauer gesagt, es ist ein „Stadtteil der kreisfreien Stadt Jena“.
Im Herbst 1806 trafen hier auf dem Hochplateau des Landgrafen die Franzosen unter Napoleon auf die Preussen. Napoleons Armee war viel beweglicher und daher den Preussen überlegen.
Als ich das Gelände sah, musste ich doch an die vielen Soldaten denken, die hier gefallen sind. Die Gefallenen werden in Größenordnungen von tausenden gezählt. Unvorstellbar.
Von hier aus bis zum „Napoleonstein“ sind es schätzungsweise etwa 2 Kilometer, vielleicht auch drei.
Wer alles wird schon in diesem Baum gewohnt haben? 🙂 Sicherlich haben hier viele Tiere schon eine Unterkunft gefunden.
Auf der Hochfläche findet man am Rande der Saalehorizontale auch diesen winzigen Tümpel. Er bietet auch ausreichend Wasser für Tiere und Pflanzen.
Und immer wieder der Nebel im Saaletal. Es sieht aus wie in einer riesengroßen Waschküche.
Die Wegmarkierungen auf der Hochfläche sind kreativ gestaltet.
Übrigens, verlaufen kann man sich auf der Saalehorizontale nicht. Die Ausschilderung ist gut und das Wegsymbol springt einem gewissermaßen direkt ins Auge.
Gewissermaßen am anderen Ende der Hochfläche findet man den Napoleonstein.
Vom Napoleonstein ist es gar nicht mehr weit bis zum Landgrafen. Der Aussichtsturm auf dem Landgrafen ist Von April bis November geöffnet, aber leider nur an Wochenenden. Ich kam an einem Dienstag. Zudem hatte auch die Gaststätte auf dem Landgrafen montags und dienstags zu. Nichts zu machen.
Aber in Jena gegenüber der Post, da wartete ein Grillstand mit Thüringer Rostern auf mich. Das wußte ich aber ganz genau.
Nun schlängelte sich der Weg oberhalb des Mühltals am Hang entlang. Zwischen den Bäumen hindurch konnte man nun schon ab und zu einen Blick auf die Saalestadt erhaschen.
Hier können wir auf den „JenTower“ (warum muss es immer englisch sein?) schauen. Die Jenaer nannten das Unihochhaus schon voŕ der Wende einfach „Keksrolle“.
Der Weg am Hang war schön zu gehen.
Der Abstieg endet an der Gaststätte Papiermühle . Von hier aus kann man entlang der „Leutra“ bis zur Goethegalerie wandern.
Nahe der Goethegalerie fand ich „meinen Rosterbrater“. Die Wurst hat gut geschmeckt, so, wie eben eine „Thüringer Roster“ schmecken muss.
Ich ging dann ich Richtung „Paradies“ und von da aus zur Siedlung Ringwiese, dem Ziel meiner Wanderung. Etwa 24 Kilometer musst ich an diesem Tag zurück legen, keine ungewöhnlich lange Strecke. Aber die letzten fünf Kilometer auf Asphaltwegen und -strassen durch die Stadt waren etwas anstrengend.
Ich bin am Ziel meiner Wanderung angekommen.
Insgesamt war es jedoch eine tolle Tour, auch wenn anfangs der Nebel hinderlich war.
Lieber Frieder,
schön, dass du nun auch die letzte Etappe der Saalehorizontale geschafft hast. Nun ist die Schleife komplett! 24 km ist eine beachtliche Strecke! Kompliment!! Da hast du dir deine Thüringer Rostbratwurst verdient gehabt. 🙂
Und deine Fotos sind wieder super schön, die Novemberstimmung einschließlich „Waschküche“ kommt gut rüber. Im Nebel laufen hat doch etwas.
Ich grüße euch ganz lieb – und wir drücken weiter ganz fest die Daumen für euch!! 🙂
Katrin
Hallo Katrin,
nun habe ich „meine“ Horizontale geschlossen. Alle Teilabschnitte waren sehr schön zu laufen. Wunderbar die Aussichten, wenn der Weg an der Hangkante verlief.
Dem Nebel konnte ich auch gute Seiten abgewinnen.
Wenn wir in Jena sind, suchen wir immer eine Bratwuststand auf, denn die „Thüringer Roster“ sind immer etwas Besonderes.
Viele liebe Grüße zurück an euch beide
von Frieder